Links überspringen

Onboarding – Ankommen in Deutschland und auf der Arbeit

Neue Mitarbeitende benötigen grundsätzlich ein gutes Onboarding. Das Onboarding von internationalen Personen sollte dabei auf deren besondere Situation eingehen und Maßnahmen beinhalten, die darauf abgestimmt sind.

Ein umfassender und gut durchdachter Onboardingprozess unterstützt die Integration neuer Arbeits- und Fachkräfte. Zudem ist dieser Prozess für die Einrichtung als Ganzes unerlässlich. Es ist wichtig, Zeit und Geduld mitzubringen sowie ein Verständnis für die vorliegenden Bedarfe, kulturellen Unterschiede und die bestehende Mehrfachbelastung bspw. durch Sprachkurse, Kenntnisprüfung und Einleben in eine neue Kultur, zu haben. Gerade zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses ist eine besondere Begleitung notwendig. In einem guten Onboarding Prozess sind aber nicht nur die neuen Mitarbeitenden zu bedenken, sondern auch das bereits bestehende Team sollte integriert werden.

Wichtige Hinweise zu elementaren Bausteinen eines solchen Prozesses sind zu finden unter: Werkzeugkoffer W&I – DE – Deutsches Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen (DKF) unter Trägerschaft des Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) (dkf-kda.de).

Das Modellprojekt INGE (Integration im Gesundheitswesen) hat zu der Thematik ein Praxishandbuch entwickelt, das sich speziell mit der Pflege- und Gesundheitsbranche befasst Startseite – Modellprojekt INGE (modellprojekt-inge.de).

Unabhängig von der Integration in ein Unternehmen und der Übernahme einer neuen Aufgabe, gibt es für die internationale Person weitere Bereiche, die einen wesentlichen Stellenwert haben. Eine Unterstützung hierin ist wünschenswert und sinnvoll, da eine gute Ausgestaltung dieser Bereiche auch Einfluss auf die Integration am neuen Arbeitsplatz hat.

Nach der Ankunft in der Region muss zügig ein Termin bei der Ausländerbehörde erfolgen, um eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Es ist ratsam, den Termin so früh wie möglich nach der Flugbuchung zu vereinbaren. Die Ausländerbehörde für den Landkreis Osnabrück hat auf folgender Website wichtige Informationen zur Vorbereitung auf den Termin zusammengefasst. Auf dieser befindet sich auch eine Checkliste, die alle Dokumente aufzeigt, die bei der Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis erforderlich sind. Wichtig: Zuerst den neuen Wohnsitz anmelden, dann die Aufenthaltserlaubnis beantragen! Aufenthalt zwecks Ausbildung, Studium, Berufstätigkeit oder Freiwilligendienst – Serviceportal (landkreis-osnabrueck.de)

Die Wohnungssuche gestaltet sich häufig schwierig. Daher ist der Kontakt zur Community in der Region sinnvoll ebenso wie zu Kirchen, Vereinen und Stadt- bzw. Gemeindeverwaltung. Inserate in den Lokalzeitungen können sinnvoll sein, ebenso wie in den gängigen Wohnungsportalen. Sobald ein Mietvertrag unterschrieben und die Wohnung bezogen wurde, ist eine zügige Anmeldung des neuen Wohnsitzes notwendig. Hierfür ist keine Aufenthaltserlaubnis erforderlich, da diese erst im Anschluss mit der Meldebescheinigung beantragt werden kann. Die Anmeldung erfolgt bei der Kommune direkt. Beim Bezug einer Wohnung muss eine GEZ Anmeldung erfolgen. Dies ist online möglich, eine Kontoverbindung muss zu dem Zeitpunkt bereits vorliegen. Ebenso sind Strom und ggf. Gas anzumelden. Hierfür gibt es verschiedene Anbieter, über die die Versorgung geregelt werden kann. Eine Bankverbindung sowie die entsprechenden Zählerstände sind erforderlich. Um einen Internetzugang zu erhalten, muss ebenfalls ein Anbieter kontaktiert werden. Auch hier gibt es verschiedene Anbieter. Der Anschluss kann einige Wochen dauern, deswegen ist ein frühzeitiger Vertragsabschluss sinnvoll. Zur Einrichtung der Wohnung werden Möbel und andere Gegenstände benötigt, diese sind online auf verschiedenen Portalen und in Osnabrück vor Ort in den Geschäften erhältlich.

Es gibt verschiedene Banken, bei denen ein Konto eröffnet werden kann. Hierfür ist ein Passdokument notwendig und zusätzlich ein Nachweis des Aufenthaltstitels, ggf. auch eine Meldebescheinigung als Nachweis über den Wohnsitz. Eine persönliche Beratung direkt in der Bankfiliale ist meist am sinnvollsten, ein Konto kann aber auch online eröffnet werden. Hierzu ist dann ein gesondertes Identifikationsverfahren zum Identitätsnachweis (z. B. per postident) notwendig. Asylsuchende und Geduldete können sich an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wenden, wenn eine Bank die Eröffnung eines Basiskontos ablehnt.

Um in Deutschland telefonieren zu können, braucht es einen Handyvertrag. Es gibt verschiedene Anbieter, bei denen ein Handyvertrag oder eine Prepaid-Karte erworben werden kann. Zudem gibt es Angebote sogenannter Ethno-Discounter. Die bieten spezielle Tarife an, mit denen besonders günstig in ausgewählte Länder (z. B. in die Türkei) telefoniert werden kann. Zum Vertragsabschluss ist ein Passdokument notwendig, zusätzlich ein Nachweis des Aufenthaltstitels und ggf. eine Bankverbindung sowie die Meldebescheinigung als Wohnsitznachweis. Am besten geht man für eine persönliche Beratung direkt in ein Geschäft, ein Vertrag kann aber auch online abgeschlossen werden. Hierzu ist dann ein gesondertes Identifikationsverfahren zum Identitätsnachweis (z. B. per postident) notwendig.

Weitere Informationen zum Onboarden von internationalen Personal findbar unter: Maßnahmen zum erfolgreichen Onboarding ausländischer Fachkräfte – INQA.de – Initiative Neue Qualität der Arbeit

Neben dem Fokus auf die neue internationale Fachkraft sind auch die bereits vorhandenen Mitarbeiter*innen mitzudenken und in den Prozess einzubeziehen. Es ist wichtig, dass dem Integrationsprozess gemeinsam begegnet wird, Ängste und Hürden auf allen Seiten abgebaut werden. Vor der Ankunft der internationalen Fachkraft ist daher eine gute Vorbereitung wichtig. Hierzu sind interkulturelle Trainings sowie persönliche Gespräche geeignet. Ein kostenloses Beratungs- sowie Trainingsangebot bietet das IQ Netzwerk Niedersachsen an: Onboarding & Einarbeitung | IQ Netzwerk Niedersachen (migrationsportal.de)

Weitere Ideen zum Teambuilding:

    • Internationales Frühstück in der Pause, bei dem jeder etwas Landestypisches zum Essen oder Trinken mitbringt
    • Internationaler Kalender, der Feiertage aller Nationen beinhaltet, wird jährlich herausgegeben und kostenlos vom BAMF zur Verfügung gestellt BAMF – Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – Infothek – Interkultureller Kalender 2024
    • Regelmäßige moderierte gemeinsame Gespräche zum Austausch von fachlichen Fragen, zum Finden von Lösungen und zur Diskussion von Profession und Haltung
    • gemeinsame Workshops, Tagungen und Kongresse zu verschiedenen Bereichen
    • sportliche, kreative Aktivitäten